Reiseübelkeit bei Kindern: Im Auto am besten vorn auf die Straße blicken

Von Heidi Albrecht
2. September 2013

Vor längeren Autoreisen fürchten sich manche Eltern, denn irgendwann kommt ein leises Stimmchen von der Rückbank, welches kundtut, dass ihm schlecht ist. Ein alter Rat, der schon vor Generationen gegeben wurde, lautet: Auf die Straße blicken! Doch hilft das wirklich?

Ärzte sagen Ja! Der Grund für die Reiseübelkeit sind widersprüchliche Informationen, die an das Gehirn weiter geleitet werden. Zum einen bekommt das Hirn den visuellen Reiz, dass man still sitzt und sich nichts bewegt. Vor allem dann, wenn man liest oder mit einer tragbaren Konsole beschäftigt ist.

Andere Reize jedoch vermitteln dem Gehirn, dass man gar nicht still sitzt, sondern dass sich rings herum alles bewegt. Das wird durch das Gleichgewichtsorgan vermittelt, wenn es leicht schaukelt und ruckelt. Mit diesen widersprüchlichen Informationen ist das Gehirn schlicht weg überfordert und sendet einen Fehler im Nervensystem.Die Folge: es wird einem schlecht.

Mit dem Rat, einfach auf die Straße zu blicken, ermöglicht man dem Gehirn sowohl visuelle, als auch andere Reize als übereinstimmend wahrzunehmen. Kinder, die zu Reiseübelkeit neigen sollten nicht lesen, malen oder schreiben, wenn sie im Auto unterwegs sind. Manchmal ist auch hilfreich, wenn das Kind auf dem Beifahrersitz Platz nimmt. Hier hat es die beste Sicht und es kommt nicht zur gefürchteten Übelkeit.