Elektrische Impulse fürs Gehirn sollen vor Reisekrankheit schützen

Ein Gerät zur Linderung der Symptome für Zuhause ist in Entwicklung

Von Ingo Krüger
23. September 2015

Zwar ist für viele die Urlaubszeit die schönste Zeit des Jahres. Doch wer

leicht reisekrank wird, hat schwere Stunden zu überstehen:

sind die Folge. Die unheilvolle Fahrt wird begleitet von dem Griff zur Tüte. Der Grund für eine See- oder Reisekrankheit liegt in einer Beeinträchtigung des Gleichgewichtssinns. Die Signale aus dem Gleichgewichtsorgan im Innenohr stimulieren letztlich das Brechzentrum im Hirnstamm. Dieses Beschwerdebild bezeichnen Mediziner als Kinetose.

Elektrische Impulse auf der Kopfhaut in Studie erfolgreich

Britische Forscher vom Imperial College London haben nun ein Verfahren entwickelt, das solch eine Kinetose verhindern soll. Für die Studie trugen die Probanden zehn Minuten lang eine Haube, in der Elektroden schwache elektrische Impulse auf die Kopfhaut schickten.

Anschließend nahmen die Testpersonen auf einem Stuhl Platz und wurden schnellen Dreh- und Kippbewegungen ausgesetzt. Dabei zeigte sich, dass sie nicht nur weniger unter Übelkeit litten, sondern sich auch schneller erholten.

Gerät zur Selbstlinderung der Symptome in Entwicklung

Die Projektverantwortlichen nehmen an, dass es innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahren ein Gerät am Markt geben werde, mit dem Betroffene diese Symptome mittels leichter Stromstöße selbst lindern können. Voraussichtlich werde es auch eine Version geben, die in Verbindung mit einem Smartphone funktioniert. Deren Spannung könnte den Entwicklern zufolge genügen, um dem Gehirn eine lindernde Stimulation zu verabreichen. Betroffene könnten sich so den Griff zur Tüte sparen.