Mit dem Spiegel gegen Phantomschmerzen

Von Laura Busch
11. März 2010

Etwa 75 Prozent aller Patienten, denen ein Körperteil amputiert wurde, haben anschließend mit sogenannten Phantomschmerzen zu kämpfen. Dabei empfinden die Betroffenen dort teilweise sehr starke Schmerzen, wo früher der Arm oder das Bein war. Das Gehirn tut in solchen Fällen so, als sei das Körperteil nicht abgenommen worden und als gäbe es noch Gefühle an der entsprechenden Stelle.

Schmerzmittel können die Beschwerden nur lindern, aber nicht heilen. Im Universitätsklinikum Bergmannsheil in Bochum wird dieses Phänomen sehr erfolgreich mit einer Spiegel-Therapie behandelt. Die Methode verläuft individuell je nach dem wie stark die Schmerzen der Patienten sind und wie ihre medizinische und psychische Vorgeschichte ist.

Dabei werden mit den noch vorhandenen Körperteilen Übungen vor einem Spiegel gemacht - jedoch so, dass nur die "gesunde" Seite des Körpers im Spiegel sichtbar ist. So entsteht die bildliche Illusion, die amputierte Extremität sei noch vorhanden.