Ur-Angst: Die Angst vor dem Ersticken löst eine Panikreaktion aus

Protein ASIC1a in Hirnregion Amygdala ist für Entstehung des Angstgefühls verantwortlich

Von Viola Reinhardt
30. November 2009

Ein ganz bestimmter Mechanismus, der im Ursprung vor einem möglichen Erstickungstod warnen sollte, ist für das Auslösen einer Panikreaktion verantwortlich. Zu dieser Erkenntnis kamen Wissenschaftler, die anhand von Mäuseversuchen herausfanden, dass bei dem Auslösen einer Panik unter anderem spezielle Sensoren sowie die Amygdala im Gehirn beteiligt sind.

Entstehung des Angstgefühls durch ein Protein

Schon im Vorfeld konnte herausgefunden werden, dass ein bestimmtes Protein mit dem Namen ASIC1a an der Entstehung des Angstgefühls mitbeteiligt ist. Eine Reaktion dieses Proteins wird in einer engen Verbindung mit dem im Menschen befindlichen ph-Wert ausgelöst, der absinkt sobald sich der CO2-Wert im Blut erhöht.

Besonders in der Amygdala selbst scheint dieses Protein häufiger vorzukommen, weshalb die Forscher hier genauere Untersuchungen durchführten, um die vorangegangene Theorie zu bestätigen, die unter anderem darin bestand, dass die Amygdala eigenständig als ein Angstsensor fungieren könnte.

Tatsächlich konnten die Forscher diese Theorie bestärken, da in den Versuchen mit den Mäusen erkannt werden konnte, dass die Mäuse regelrecht in Angststarre verfielen, wenn die CO2-Konzentration in ihrem Blut um 10% angehoben wurde. Wurde hingegen das Protein ASIC1a in der Amygdala der Mäuse ausgeschaltet, zeigten die Versuchstiere auch keine Anzeichen einer Angst oder gar Panik.

Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse erhoffen sich nun die Wissenschaftler neue Behandlungsansätze zu finden, mit denen Angstpatienten behandelt werden können.