Forscher finden Algorithmus für Hirtenhunde - Hüteroboter auch für Menschen?

Von Ingo Krüger
27. August 2014

Wie hüten Hirtenhunde eine Herde Schafe? Mit dieser Frage hat sich ein internationales Wissenschaftlerteam beschäftigt. Sie haben dabei herausgefunden, dass die Hunde lediglich zwei Tricks beherrschen müssen:

  1. Sie müssen erkennen, ob sich Schafe weit vom Massenmittelpunkt der Herde entfernt haben. Dies gelingt ihnen, da sie im Prinzip weiße, flauschige Dinge vor sich sehen. Tut sich eine dunkle Lücke auf, versuchen die Hunde, sie wieder zu schließen. Sie bewegen sich auf ein Schaf - einem weißen Punkt - zu und treiben es zurück zu dem Rest. Das Tier trottet daraufhin aus Furcht vor dem Hund wieder Richtung Massenmittelpunkt der Herde zurück.
  2. Die Hunde müssen die Richtung zum Ziel kennen, das ihnen der Schäfer vorgibt. Hat sich die Herde innerhalb eines gewissen Radius versammelt, bewegt sich der Hirtenhund auf eine Position hinter der Herde zu. Trotten die Schafe nun los, folgt der Hund ihnen. Sondert sich ein Schaf ab, will der Hund die Lücke wieder schließen.

Hütehund-Algorithmus

Die Wissenschaftler erstellten anhand ihrer Beobachtungen einen Algorithmus, der sich auch auf andere Bereiche anwenden lässt. So verhielten sich Ölflecken auf dem Wasser ähnlich wie Schafe.

Mit dem Hütehund-Algorithmus ließe sich ein Ölteppich wirkungsvoll eingrenzen und dadurch auch schneller beseitigen. Ebenso könnte eine Aufpasserdrohne zahlreiche andere Drohnen überwachen und sie sicher nach Hause bringen.

Möglicherweise ließe sich nach Ansicht der Forscher ihr Algorithmus auch auf Massenveranstaltungen wie Fußballspiele oder Konzerte anwenden, um mit Hüterobotern eine Panik zu verhindern.