Ein Kreislaufkollaps kann auch rein psychisch bedingt sein

Von Cornelia Scherpe
21. August 2013

Was man allgemein als Kreislaufkollaps bezeichnet, wird vom Mediziner eine "Synkope" genannt. Bei diesem Vorfall verliert der Betroffene plötzlich das Bewusstsein und bricht zusammen, da er auch keine Kontrolle mehr über die Muskeln hat.

Der Zustand ist allerdings nur von kurzer Dauer und muss normalerweise nicht behandelt werden. Es gilt allerdings, die Gründe für diese Synkope zu erkennen, damit man weiß, ob eventuell eine andere Krankheit zugrunde liegt. Vielen ist dabei nicht bekannt, dass es mehrere Formen des Kreislaufkollaps gibt.

Bei der "normalen Form" liegt ein physiologischer Grund vor. Der Körper reagiert beispielsweise auf extreme Schmerzen mit diesem Schutzmechanismus. Es gibt jedoch auch die sogenannte "psychogene Synkope" und diese basiert allein auf seelischen Ursachen.

Diese Synkope wirken sich auch leicht anders auf den Patienten aus: Zwar geht auch er zu Boden und verliert das Bewusstsein, doch der Blutdruck bleibt unverändert. Bei einer "normalen" Synkope liegt dagegen immer ein Blutdruckabfall vor. Außerdem bleibt bei einem seelisch bedingten Kreislaufkollaps der Puls stabil.

In einer Studie aus den Niederlanden fanden Forscher nun heraus, dass diese Form öfter vorkommt, als man bisher angenommen hat. Bei den 800 untersuchten Fällen lag tatsächlich in jedem 20. Fall eine psychogene Synkope vor und in rund 75 Prozent der Fälle betraf dies Frauen.

Interessant war zudem, dass es offenbar noch ein weiteres Kriterium zur Unterscheidung gibt, das auch jeder Laie ganz leicht selbst beobachten kann: Bei einer psychisch bedingten Synkope hatten 96 Prozent der Patienten die Augen geschlossen. Lag dagegen eine körperliche Ursache vor, waren die Augen meist offen. Gerade einmal fünf Prozent hatten sie während der Synkope geschlossen.