Ohnmachtsanfälle - Forscher haben die Gene im Verdacht

Von Cornelia Scherpe
10. August 2012

Im Grunde kann jeder Mensch ohnmächtig werden, wenn ungünstige Bedingungen vorliegen. Doch die einen werden bei Unfällen und Wetterschwankungen schneller ohnmächtig und die anderen scheinen mehr zu ertragen. Manche werden sogar bereits beim Erblicken von Blut oder bei seelischem Stress ohnmächtig. Die Umweltfaktoren allein bestimmen das Risiko also nicht.

Das zeigt auch eine aktuelle Studie aus Australien. Dort arbeiteten Neurologen mit 102 Probanden. Es handelte sich um 51 Zwillingspaare, mit deren Hilfe man die Rolle der Gene bei Ohnmachtsanfällen ermitteln wollte. Tatsächlich zeigte sich, dass die Ohnmacht teilweise genetisch bedingt sein muss. Alle Zwillinge wurden dazu eingehend befragt. Jedes Paar war dabei für die Studie so ausgewählt worden, dass jeweils mindestens einer der beiden schon öfter in Ohnmacht gefallen war. Es zeigte sich bei der Befragung nun, dass das Risiko für Ohnmachten beim anderen Zwilling doppelt so hoch war, wenn es sich um eineiige Paare handelte. Sie reagierten dabei sogar auf die gleichen Auslöser. Allerdings zeigten die nächsten Verwandten dieser Zwillinge nicht mehr so regelmäßig Ohnmachtsprobleme. Das macht die Ergebnisse alles andere als eindeutig.

Es wird vermutlich nicht nur ein Gen, sondern eine Vielzahl von Genen geben, die bei der Veranlagung für eine Ohnmacht zum Tragen kommen. Ansonsten wären noch mehr Mitglieder einer Familie im gleichen Maße betroffen.