Nach dem Fahrradunfall: Wie behandelt man Patienten mit einem stumpfen Nierentrauma?

Von Cornelia Scherpe
18. September 2013

Wer bei einem Unfall mit dem Fahrrad stürzt, kann sich nicht nur Schürfwunden holen, sondern auch innere Organe durch die stumpfe Verletzung in Mitleidenschaft ziehen. Nicht selten fallen die Betroffenen so, dass der Bauchraum dem harten Bodenkontakt mit abfedern muss und ziehen sich daher ein sogenanntes stumpfes Bauchtrauma zu. Bei zehn Prozent dieser Patienten ist der Sturz so erfolgt, dass es genauer die Nieren getroffen hat.

Was die Studie beinhaltete

Was zunächst schlimm klingt, kann in der Mehrheit der Fälle gut behandelt werden. Wie sicher die konventionelle Therapie ist, hat eine Studie aus den USA ermittelt.

Insgesamt waren 206 Patienten mit einem stumpfen Nierentrauma untersucht worden. Das Standardverfahren sieht zunächst eine Angiografie vor. Dabei wird mittels Bildgebung angesehen, wie es um die Gefäße steht und ob es zu einem Riss gekommen ist. Außerdem wird Blut entnommen und dieses im Labor analysiert.

Stellt sich bei diesen Voruntersuchungen heraus, dass der Patient einen Ureterstent benötigt, wird dieser eingesetzt. Bei diesen Stents handelt es sich um eine Art kleine Schiene, die die Harnröhre stabilisieren soll.

Die Therapie war erfolgreich

Man behandelte 154 Patienten auf diese Weise und setzte dann eine Nachbeobachtungszeit an. Es zeigte sich, dass bei ganzen 92,2 Prozent der Behandelten diese Maßnahmen vollkommen ausgereicht hatten. Die Therapie hatte also gerade einmal in 7,8 Prozent der Fälle versagt, was statistisch für einen hohen Erfolg spricht. Die 7,8 Prozent wurden von zwölf Patienten gebildet.

Die Forscher gehen nach der weiteren Analyse dieser zwölf Menschen davon aus, dass die Quote des Versagens vor allen Dingen mit dem Alter der Patienten steigt. Je älter ein Mensch bei dem Unfall ist, desto eher kann es schwierig werden. Als Schätzwert für das Risikoalter gaben sie 55 Jahre und älter an.