Heftiges Nasenbluten stoppen: spezielle Säure beendet das Bluten

Von Cornelia Scherpe
17. September 2013

Fast jeder Mensch hatte schon einmal Nasenbluten. Die Ursachen dafür können recht verschieden sein, doch in der Mehrheit aller Fälle ist das Bluten harmlos. Dennoch ist natürlich jeder erleichtert, wenn der Blutfluss aus der Nase aufhört. Bei aggressivem Bluten kann das aber dauern und die entstehende Angst verschlimmert die Situation.

Tranexamsäure gegen Nasenbluten

An der Universität von Teheran haben Forscher in einer Studie getestet, wie man die akuten Blutungen am besten zum Stehen bekommt. Man arbeitete mit 216 Patienten, wobei die Hälfte eine Nasentamponade bekam. Dies ist das aktuelle Standardverfahren. Die übrigen Betroffenen bekamen einen Streifen in die Nase, der zuvor in einer Lösung mit Tranexamsäure gelegen hatte. Diese hemmt die Fibrinolyse.

Bei dieser wird durch das körpereigenes Enzym Plasmin das Blut von der Gerinnung bewahrt. Der Körper löst auf diesem Weg kleinere Blutgerinnsel auf, doch beim Nasenbluten wünscht man sich natürlich die Gerinnung herbei. Da die Tranexamsäure die Fibrinolyse hemmt, kommt es zur Gerinnung und aus diesem Grund war die Säure in der Studie dem Standardverfahren auch klar überlegen.

Der Unterschied der beiden Gruppen war markant

Nach zehn Minuten war die Blutung in der Tamponade-Gruppe nur in 31 Prozent der Fälle bereits gestillt. Bei jenen, die die Tranexamsäure bekommen hatten, war bereits in 71 Prozent der Fälle dieser Erfolg eingetreten. Noch drastischer fiel der Unterschied nach zwei Stunden auf: Hier konnten bereits 95 Prozent der Tranexamsäure-Gruppe aus der Behandlung entlassen werden.

In der anderen Gruppe waren es gerade einmal 6,4 Prozent. Die Forscher kontrollierten auch, bei wem es in den folgenden 24 Stunden zu neuem Nasenbluten kam. Bei jenen mit Tamponade kam man auf elf Prozent, wer dagegen die Tranexamsäure erhalten hatte, kam auch hier besser weg: Neue Blutungen gab es nur in 4,7 Prozent der Fälle.