Nasenbluten ist nicht immer harmlos: Wann der Arzt konsultiert werden sollte

Von Nicole Freialdenhoven
22. Oktober 2012

Die meisten Menschen bekommen ab und zu Nasenbluten. Da dies nicht weh tut, wird es lediglich als lästig empfunden und vergessen, sobald das Blut aufgehört hat zu fließen. Allerdings gibt es auch Fälle, in denen der Arzt konsultiert werden sollte. Entscheidend ist dabei, welcher Teil der Nase betroffen ist.

In der Regel entsteht das Nasenbluten im vorderen Teil der Nase, in dem sich ein dichtes Venengeflecht befindet, das lediglich von einer sehr dünnen Hautschicht geschützt wird. Ist das Nasenbluten jedoch sehr stark oder hört auch nach mehreren Minuten nicht auf, sollte jedoch der Arzt aufgesucht werden. Dies gilt vor allem, wenn regelmäßig blutverdünnende Medikamente eingenommen werden, wodurch das Blut nicht mehr so leicht gerinnt. Manchmal liegt auch eine bislang unerkannte Hämophilie vor, d.h. eine genetisch angeborene Unfähigkeit des Körpers, Blut gerinnen zu lassen.

Der Arzt hat verschiedene Möglichkeiten, den Blutfluss zu behandeln und beschädigte Gefäße wieder zu reparieren. Im schlimmsten Fall muss eine sogenannte Bellocq-Tamponade angelegt werden, bei der dem Patienten unter Narkose ein Katheter durch die Nase in den Rachen geschoben und durch den Mund hinausgeleitet wird, so dass das Blut abfließen kann. Dann wird die Nase selbst mit einer Mull-Tamponade verschlossen und mit Salbenstreifen behandelt.