Nackenschmerzen durch Zugluft - Wie entstehen sie eigentlich?

Von Cornelia Scherpe
12. Dezember 2013

Bei schönem Sommerwetter fährt man gern einmal Auto mit heruntergelassenen Scheiben und genießt den Fahrtwind. Viele bekommen am nächsten Morgen aber die Rechnung dafür, denn plötzlich schmerzt der Nacken. Dasselbe kann einem passieren, wenn man im Restaurant an der offenen Tür sitzt. Viele wissen auch, was ihnen passiert ist, denn sie haben einfach "Zug gekriegt". Doch bei der weiteren Nachfrage, was dieser Zug eigentlich sein soll, schaut man in ratlose Gesichter.

Kälte und Muskelverkrampfung

Natürlich hat das "Zug bekommen" nichts mit den Fahrzeugen zu tun, sondern mit dem Luftzug. Aus medizinischer Sicht ist es aber nicht die sich in Bewegung befindliche Luft, die am nächsten Tag zu den Schmerzen führt, sondern schlicht die Kälte dabei.

Zugluft kühlt die Haut ab und kann bei zu langem Kontakt auch die darunter liegenden Muskeln auskühlen. Rein physikalisches reagieren Muskeln durch ein Zusammenziehen, sobald sie zu kalt sind. Sitzt man nun lange in der Zugluft und das Areal kühlt auf lange Zeit ab, verspannen sich die Muskeln zunächst unbemerkt. Die eigentliche Verkrampfung bemerkt man meist erst Stunden später und dann hat man "Zug gekriegt".

Ein heißes Bad und Dehnübungen helfen

In der Mehrheit der Fälle bekommt ein Mensch diese Verspannungen in der Rumpfmuskulatur. Die Extremitäten sind dagegen weniger betroffen und das hat evolutionäre Gründe. Der Körper ist so aufgebaut, dass sich bei allgemeiner Kälte das Blut aus den Armen und Beinen zurückzieht, damit die wichtigen Organe im Torso ihre gesunde Körpertemperatur bewahren können. Arme und Bein kühlen also viel öfter ab und sind daher auch weniger empfindlich. Die Rumpfmuskulatur ist es jedoch weniger gewohnt und daher kann schon wenig Zugluft zu den Verspannungen führen. Am besten dagegen wirkt ein wärmendes Bad und leichte Dehnübungen der Muskeln.