Muskelschmerzen durch Medikamentennebenwirkungen

Zu Muskelschmerzen kann es aus verschiedenen Gründen kommen. Manchmal werden sie auch durch die Einnahme von bestimmten Medikamenten verursacht.

Von Jens Hirseland

Der menschliche Körper ist mit über 650 Muskeln ausgestattet, die unterschiedlich groß sind und verschiedene Funktionen haben. Das bedeutet aber auch, dass an all diesen Muskeln Schmerzen auftreten können.

In der Medizin bezeichnet man Muskelschmerzen als Myalgie. In den meisten Fällen handelt es sich bei Muskelbeschwerden nicht um eine eigenständige Erkrankung, sondern um die Begleiterscheinung von anderen Krankheiten.

Meistens haben die schmerzenden Muskeln jedoch harmlose Gründe, wie zum Beispiel einen Muskelkater nach sportlicher Überanstrengung, sodass man sie gut behandeln kann. Mitunter sind sie auch eine Nebenwirkung nach der Einnahme von bestimmten Arzneimitteln.

Mögliche Medikamente

Muskelschmerzen können manchmal durch die Einnahme von Medikamenten ausgelöst werden.

Entzündungen durch Arzneimittel

So rufen einige Arzneimittel eine Entzündung der Muskeln hervor. Dazu gehören vor allem

  • Interferon-Alpha
  • Cimetidin und
  • Penicillin.

Krämpfe durch Arzneimittel

Durch andere Mittel wie

  • Paraldehyd
  • Tocainid
  • Danazol
  • ACTH
  • Clofibrat
  • Chinidin
  • Procainamid
  • Levodopa oder
  • Salbutamol

werden wiederum schmerzhafte Krämpfe verursacht.

Auswirkungen von Statinen

Darüber hinaus kann es zu Nebenwirkungen bei der Einnahme von Statinen kommen. Diese Präparate werden bei erhöhten Blutfettwerten verabreicht. Die Betroffenen leiden dann unter

Rund 10 Prozent aller Patienten, die Statine einnehmen, haben mit Muskelschmerzen zu kämpfen. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einer lebensgefährlichen Schädigung der Muskulatur und zu anschließendem Nierenversagen kommen.

Aus diesem Grund sollte bei Muskelschmerzen, die während einer Behandlung mit Statinen auftreten, unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Setzt man die Statine ab, lassen die Muskelbeschwerden in der Regel wieder nach.

Zur Behandlung kann auch das lebenswichtige Coenzym Q10 zum Einsatz kommen, denn durch die Einnahme von Statinen wird nicht nur die Bildung von Cholesterin gehemmt, sondern auch die Produktion von Q10. Ohne genügend Q10 drohen jedoch gefährliche Schädigungen der Muskeln.

Auswirkungen von Alkohol

Die menschliche Muskulatur kann aber ebenso durch Gifte in Mitleidenschaft gezogen werden. So hat Alkohol nicht nur eine schädliche Wirkung auf Organe wie die Leber, auch die Muskeln leiden darunter. Nach einer exzessiven Aufnahme von Alkohol besteht die Gefahr, dass Schmerzen und Krämpfe an den Muskeln auftreten. Sogar Arme und Beine können dadurch anschwellen.

Trinkt ein Mensch ständig viel Alkohol, führt dies häufig zum Abbau von Muskelmasse, was wiederum Schmerzen und Schwächegefühle zur Folge hat. Ebenso kommt es bei Heroinabhängigen oftmals zu Muskelbeschwerden.

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