Zungenkrämpfe schnellstmöglich vom Neurologen untersuchen lassen

Von Laura Busch
14. Januar 2010

Zungenkrämpfe, insbesondere solche, die lange andauern, sollten in jedem Fall von einem Neurologen untersucht werden. "Krämpfe der Zungenmuskulatur sind sogenannte Dystonien, die zu erheblichen Beeinträchtigungen beim Sprechen und Essen führen können", erklärt Uwe Meier, Neurologe aus Grevenbroich und Vorsitzender des Berufsverbands Deutscher Neurologen. Solche Dystonien können auch die Stimmbänder oder Augenlider befallen.

Die krampfartigen Bewegungsstörungen, die durch Fehlsteuerungen des Gehirns in bestimmten Hirnregionen hervorgerufen werden, können jeden treffen. "Ein gezieltes Vorbeugen ist bei Dystonien nicht möglich", so Meier. Nicht immer steckt dahinter eine schwerwiegende Ursache, dennoch sind langfristige Schäden an den Nerven möglich. Dies sollte unbedingt abgeklärt werden.

In vielen Fällen schlägt eine Behandlung mit Botulinumtoxin an. Auch Medikamente, die in das Botenstoffsystem des Gehirns eingreifen, sind eine wirksame Methode. Wenn Betroffene stark unter den Anfällen leiden, sind Sprachtherapien oder auch eine psychotherapeutische Behandlung wirksame Mittel.