Neuer Pupillentest weist Übermüdung nach

Von Frank Hertel
14. Dezember 2011

Die Schlafforscherin Professor Barbara Wilhelm stellte bei einem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) in Mannheim einen neuen Test vor, mit dem die Polizei Übermüdung von Verkehrsteilnehmern nachweisen könnte. Wenn die Polizei zu einem Unfall gerufen würde, erscheine jeder 6. Unfallfahrer "schläfrig oder schlafend". Bei Allein-Unfällen durch LKWs zeige jeder dritte Fahrer starke Müdigkeit. Eine australische Studie habe 2004 bei 16 Prozent aller getesteten LKW-Fahrer eine obstruktive Schlafapnoe (OSA) nachweisen können.

Diese Krankheit ist mit einer hohen Tagesschläfrigkeit verbunden. Wilhelm hat nun einen sogenannten pupillografischen Schläfrigkeitstest (PST) entwickelt, der 11 Minuten dauert und bei Menschen zwischen 20 und 60 Übermüdung feststellen kann. Bei wachen Menschen würde die Pupillenweite nicht so stark fluktuieren wie bei den Übermüdeten, sagte Wilhelm. Der Test wurde auf freiwilliger Basis bei 137 LKW-Fahrern an Autobahnraststätten ausprobiert und konnte 7 Prozent der Fahrer als übermüdet klassifizieren.