Colitis ulcerosa - wird die Darmerkrankung durch überaktive Gene ausgelöst?

Von Cornelia Scherpe
1. Juni 2012

Der Begriff "Colitis ulcerosa" sagt den meisten Menschen nichts. Mediziner bezeichnen so aber eine schwere Entzündung der Schleimhaut im Dickdarm. Diese Entzündung ist chronisch und kann nicht nur zu Bauchschmerzen und Krämpfen führen, sondern auch zu bluthaltigem Durchfall und starkem Gewichtsverlust. Was genau diese Krankheit auslöst, war bisher nicht bekannt. Nun haben Forscher allerdings bei Untersuchungen eine plausible Erklärung gefunden.

Sie entdeckten überaktive Gene, die in dieser Form anscheinend nur bei Menschen mit Colitis ulcerosa vorkommen. Diese zu fleißigen Gene verändern die Produktion wichtiger Botenstoffe im Körper und behindern andere Gene bei ihrer Arbeit. Jene Gene, die in ihrer Funktion gestört werden, sind dafür zuständig, dass Proteine für eine gesunde Darmschleimhaut hergestellt werden. Fehlen diese Eiweiße, kommt es zu Schäden der Schleimhaut und so eventuell auch zu den chronischen Entzündungen bei einer Colitis ulcerosa. Die Schleimhautschäden können entstehen, da ohne das Eiweiß diverse Erreger leichtes Spiel haben und in dem Gewebe siedeln. Chronische Entzündungen sind die Folge.

Sollten die Beschwerden wirklich auf diese Weise entstehen, könnte eine Gentherapie den Betroffenen in Zukunft helfen. Aktuell steckt die Forschung hier aber noch in den Kinderschuhen. Die überaktiven Gene müssen noch weiter erforscht werden, bevor man auch nur im Ansatz an einer Therapie arbeiten kann.