Mit Antikörpern gegen Lähmungen?

Von Cornelia Scherpe
2. Februar 2012

Die Idee ist ungewöhnlich und auch bisher nicht in der Praxis angekommen. Mediziner vermuten jedoch, dass sie sich Antikörper zum Verbündeten gegen Lähmungen machen können. Wie genau soll das funktionieren? Bei Lähmungen sind die Nerven verletzt, weshalb die betroffene Region nicht mit dem Hirn kommunizieren kann und die Bewegung daher eingeschränkt bis unmöglich ist. Man weiß, dass die Nerven durch verschiedene wachstumshemmende Faktoren daran gehindert werden, sich zu regenerieren.

Genau an diesem Punkt möchte man ansetzen. Es soll geprüft werden, ob Antikörper dazu in der Lage wären, diese Faktoren zu blockieren, damit die Nerven eine Chance auf Heilung haben. Das Konzept an sich klingt logisch, doch die Umsetzung ist nicht ganz so einfach. Im Labor experimentiert man derzeit mit einem ersten Antikörper gegen NOGO-A. NOGA-A ist einer der wachstumshemmende Faktoren und den Antikörper zu ihm kennt man bereits. Eine gezielte Blockade ist dabei im Laborversuch mit Ratten auch tatsächlich schon gelungen. Man gab den Tieren Anti-NOGO-A und beobachtete eine langsame Erholung der verletzten Nerven.

Komplett aufgehoben wurde die Querschnittlähmung allerdings dadurch nicht, da noch weitere wachstumshemmende Faktoren im Spiel sind, die man bisher noch nicht zu blockieren weiß.