Roboteranzug lässt Querschnittsgelähmte wieder gehen

Von Frank Hertel
30. Mai 2011

An diesem Freitag gründete sich in Bochum die Cyberdyne (Germany) GmbH. Es handelt sich um eine Kooperation des japanischen Unternehmens Cyberdyne Inc. mit dem Universitätsklinikum Bergmannsheil in Bochum. Dessen ärztlicher Direktor Thomas Schildhauer sagte am Donnerstag, dass mit dieser Kooperation eine revolutionäre Technologie in Deutschland Einzug halte.

Das japanische Unternehmen ist schon in 90 japanischen Kliniken aktiv. Der Unternehmenssprecher Yoshiyuki Sankai erklärte, was Cyberdyne anbietet: Ein Roboterskelett mit dem Querschnittsgelähmte das Gehen lernen können. Der Anzug misst elektrische Impulse, die das Gehirn an die Muskeln sendet und setzt diese Impulse dann mit Motoren um.

Gleichzeitig bekommt das Gehirn die Rückmeldung der Bewegung, so dass eine Verinnerlichung des Bewegungsablaufes stattfinden kann. Dieser Anzug ist auch für Schlaganfallpatienten geeignet. Das Unternehmen hat auch steuerbare Roboterprothesen im Angebot. Bochum ist der erste europäische Standort von Cyberdyne.