Krankhaftes Lachen - Wo der Spaß nicht mehr lustig ist

Von Max Staender
29. März 2012

Wenn Menschen unter dem so genannten Pathologischen Lachen leiden, ist dies absolut kein Spaß. Dabei müssen die Betroffenen ohne erkennbaren Grund lachen, da sie durch ihren eigenen Körper dazu gezwungen werden. Es kommt sogar vor, dass die Patienten plötzlich laut lachen, obwohl sie traurig sind und dies sonst niemals tun würden. Torsten Kratz, Oberarzt für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie in Berlin, hat jetzt eine Studie mit Patienten durchgeführt, welche am Pathologischen lachen leiden.

Sobald jemand anfängt zu lachen, ändert sich schlagartig der Gesichtsausdruck sowie die Atemfreuquenz und die Atemhilfsmuskulatur arbeitet auf Hochtouren. Bei den Betroffenen mit dem Pathologischen Lachen geschieht dies auch, wobei dies von von der eigenen Stimmungslage losgelöst wird. Damit überrumpelt der eigene Körper den Patienten in voller Intensität mit dem Lachen. Laut dem Studienleiter Kratz besitzt das Lachen sowohl einen seelischen als auch körperlichen Anteil.

Über spezielle Hirnregionen läuft dabei der körperliche Lachanteil ab, welcher bei den Patienten mit Pathologischem Lachen beispielsweise durch Multiple Sklerose oder einen Schlaganfall beschädigt ist.

Neben den Leuten in ihrer Umgebung sind natürlich auch die Betroffenen selbst von ihren willkürlichen Lachanfällen irritiert. Dabei kommt es oft vor, dass sie nach dem Lachen direkt zu weinen anfangen. Weil die bestimmten Hirnregionen massive Schäden erlitten haben, lässt sich die organische Ursache dieses krampfhaften Lachens sehr schwer behandeln.