Amerikanischer Psychologe macht Fallstudie mit Busfahrern - Falsche Freundlichkeit macht krank

Seine wahren Gefühle zu verstecken und stattdessen zu überspielen, macht müde und krank

Von Laura Busch
28. Februar 2011

Wer beruflich viel fröhlich sein muss, schadet sich mitunter selber. Die gekünstelte Dauerfreundlichkeit von Stewardessen oder Kellnern kann krank machen, so Brent Scott, ein Psychologe aus Michigan.

Gespielte Fröhlichkeit schlägt aufs Gemüt

Scott begleitete für zwei Wochen Busfahrer, die in dem Bundesstaat von ihrem Arbeitgeber routinemäßig dazu aufgefordert werden, ihre Fahrgäste sehr freundlich anzulächeln, wenn diese einsteigen. Der Psychologe befragte die Busfahrer und notierte ihr Verhalten.

Sein Ergebnis: Hatten die Busfahrer einen schlechten Tag, und waren also nicht von sich aus fröhlich, schlug ihnen die geschauspielerte Fröhlichkeit nur noch mehr aufs Gemüt.

Es mache auf Dauer krank, wenn man sich entgegen seiner Gefühlswelt geben müsse, erklärte Scott. Vor allem mache es müde und raube die Motivation, wenn man sich immer darauf konzentrieren müsse, zu verstecken, dass es einem mal nicht so gut gehe.

Der Experte beobachtete ausserdem einen Unterschied bei den Geschlechtern, denn Frauen zeigen ihre Gefühle meist eher. "Echte Emotionen zu verstecken bedeutet für sie demnach auch mehr Stress", schlussfolgert Scott.