Lachen ist die beste Medizin: Alte Weisheit in der Psychotherapie neu entdeckt

Von Nicole Freialdenhoven
15. April 2014

Wer sich einem Psychotherapeuten anvertraut, hat gewöhnlich ernste Probleme, hadert mit Ängsten oder leidet an Depressionen. Witze scheinen in dieser Situation mehr als unangebracht, doch immer mehr Psychotherapeuten erkennen die Heilkraft des Lachens auch für ihre Patienten.

Schließlich ist längst erwiesen, dass humorvolle Menschen auf gesündere Art mit Stress umgehen und seltener unter körperlichen Beschwerden leiden als diejenigen, die ständig alles sehr ernst nehmen.

Vorsicht bei den falschen Witzen

Gerade in der Psychotherapie kommt es jedoch auf die richtige Art von Humor an, warnen Experten. So gebe es Menschen, die sich mit scheinbar witzigen Bemerkungen selbst ständig abwerten oder bewusst andere verletzen.

Manche lenken mit Witzen auch von ihren eigentlichen Problemen ab. Der Therapeut muss dann darauf achten, den Humor in die richtigen Bahnen zu lenken und in den gewöhnlichen Alltag einzubauen.

Der amerikanische Psychologe Paul McGhee hat ein regelrechtes Humortraining entwickelt, das Menschen helfen soll, besser mit Krisen fertig zu werden. Dazu gehört, gezielt den Humor auch in stressigen Situationen und im Alltag zu finden, öfter zu lachen - und sich selbst nicht so ernst zu nehmen.

Die ersten Erfolge geben ihm recht: Die ersten Studienteilnehmer zeigten weniger depressive Symptome und konnten über viele früher als stressig empfundene Situationen nur noch schmunzeln.