Wann verbirgt sich hinter Beinkribbeln eine Krankheit?

Kribbel-Gefühle nicht unterschätzen - Genaue Untersuchung unerlässlich

Von Matthias Bossaller
19. August 2011

Ein Kribbeln im Bein oder Arm kann einen ernsten Hintergrund haben. Das Gefühl eines eingeschlafenen Gliedmaßes wird häufig durch Durchblutungsstörungen verursacht. Es können aber auch Druckschädigungen und Entzündungen des Gehirns oder des Rückenmarks der Auslöser sein.

Entstehung des Kribbelgefühls

Normalerweise senden die Nerven ein Warnzeichen an das Gehirn. Wir bewegen uns und das taube Gefühl verschwindet nach einiger Zeit aus dem Arm oder Bein.

Bemerkt man das Kribbeln aber nicht, sei es durch starke Ablenkung oder tiefen Schlaf, besteht die Gefahr von motorischen Schäden. Die Nerven werden nicht ausreichend mit Blut versorgt, der Muskel erhält keine Impulse und die Folge heißt: Lähmung. Im Glücksfall hält sie nur ein paar Tage an, es kann aber auch Monate lang dauern.

Ursachen des Kribbelgefühls

Hinter dem dauerhaften Kribbeln kann ein Bandscheibenvorfall, ein Raucherbein, ein Schlaganfall und sogar Multiple Sklerose stecken. Ein plötzlich halbseitig auftretendes Kribbeln kann auf einen Schlaganfall hinweisen.

Ein starkes, länger andauerndes Kribbeln tritt oft bei einem Bandscheibenvorfall auf. Dann sind die langen Nervenbahnen geschädigt und sie können nicht mehr so gut Impulse zu den Muskeln leiten. Außerdem ist das Schmerzempfinden geschwächt.

Die Gefühlsstörungen bei Multiple Sklerose sind sehr unterschiedlich. Deshalb trägt sie auch den Namen "Die Krankheit mit den 1000 Gesichtern". Gerade deshalb ist es wichtig, dem Neurologen genau zu beschreiben, wie und wo es kribbelt oder das Taubheitsgefühl auftritt.