Medizinisches Wunder: Ärzte "sprechen" mit Koma-Patienten

Kommunikation mit Wachkoma-Patient durch magnetische funktionelle Resonanz

Von Laura Busch
15. Februar 2010

Medizinern der Universität Lüttich und Kollegen aus dem britischen Cambridge ist eine medizinische Sensation gelungen: Sie kommunizierten durch Scanner-Technik mit einem Wachkomapatienten. Der 29-Jährige Osteuropäer konnte sich nach einem schweren Unfall im Jahre 2003 jahrelang nicht bewegen oder sprechen. Die Ärzte waren davon ausgegangen, dass er sich in einem sogenannten vegetativen Zustand, also einer Art Wachkoma befände.

Kommunikation mittels IRMf

Dank der neuen Technik, der Bildgebung durch magnetische funktionelle Resonanz (IRMf), gelang es jedoch nachzuweisen, dass das Gehirn des Mannes aktiv war. Die Forscher kommunizierten mit dem Patienten und stellten ihm einfache Fragen, die mit "ja" oder "nein" beantwortet werden konnten.

Mittels der IRMf konnte dargestellt werden, dass der Mann auf die Fragen "antwortete" beziehungsweise dass in dessen Gehirn die Areale aktiv wurden, die bei gesunden Menschen aktiv werden, wenn sie mündlich mit "ja" oder "nein" antworten.

Die Mediziner probierten die Technik bisher an 23 Patienten aus, vier von ihnen zeigten Zeichen von Bewusstsein. Die Technik erlaube es in Zukunft, mit den Betroffenen wichtige Fragen etwa zum Thema Sterbehilfe zu klären.