Knieprobleme sind bereits bei übergewichtigen Kindern nachweisbar

Von Jutta Baur
2. Januar 2012

Der Kreislauf von Übergewicht, mangelnder sportlicher Aktivität, sozialer Isolation und daraus resultierenden Fress-Attacken betrifft immer mehr Kinder.

Die Folgen sind nicht nur die bekannten Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, sondern zunehmend auch Probleme mit den Gelenken. Besonders die Knie sind laut einer Studie der MedUni Wien belastet.

Harald Widhalm untersuchte 20 stark adipöse Kinder. Dabei zeigten sich ernstzunehmende Schädigungen der Kniegelenke. Die Teilnehmer waren um die 14 Jahre alt und lagen beim BMI, dem Body-Maß-Index bei 39,3. Altersgenossen weisen einen durchschnittlichen BMI von 20 auf. Aufgrund des starken Gewichts hatte der Knorpel der dicken Kinder deutlichen Schaden genommen. Schichten hinter der Kniescheibe zeigten drastische Auffälligkeiten.

Durch mögliche Schmerzen und Behinderungen, die daraus resultieren, treiben die Kinder weniger Sport als nötig. Das führt zu weiteren gesundheitlichen Einschränkungen. Ablehnung durch andere Kinder und Rückzug in weiteres Essen sind die Regel - ein Teufelskreis entsteht.

Um den Kindern dauerhaft zu helfen, sind Programme nötig, die übergreifend wirken. Sport allein ist nicht ausreichend. Notfalls, wenn auch als letztes Mittel, sind Operationen durchaus in Erwägung zu ziehen. Widhalm denkt dabei an Magenbypässe. Für die WHO ist die große Zahl an Fettsüchtigen bereits zur einer der schlimmsten Faktoren neuzeitlicher Krankheitsgeschehen aufgestiegen.