Glucosamin bei Knorpelschäden wirkungslos - Forscher entzaubern Nahrungsergänzungsmittel

Von Nicole Freialdenhoven
22. April 2014

Seit einigen Jahren greifen immer mehr Menschen zu oralen Glucosaminpräparaten in der Hoffnung, dass damit ihre Knorpelschäden in den Gelenken heilen. Der Aminosäure Glucosamin wird nachgesagt, dass sie das strapazierte Bindegewebe beispielsweise in Kniegelenken stärkt und so den natürlichen Verschleiß mindert.

Studie zur wirkung von oralen Glucosaminpräparaten bei Knorpelschäden

Forscher der University of Arizona wollten nun genauer wissen, ob diese Nahrungsergänzungsmittel wirklich sinnvoll sind und führten zu diesem Zweck eine Studie durch. Die Wissenschaftler verabreichten einer Gruppe von 100 Probanden jeden Morgen einen halben Liter Diätlimonade, in der 1500 Milligramm Glucosaminhydrochlorid aufgelöst war, während eine Vergleichsgruppe lediglich ein Getränk mit Placebo erhielt.

Während der insgesamt sechsmonatigen Studie wurden die Teilnehmer immer wieder mit MRT-Scans auf den Zustand ihres Knorpels kontrolliert. Dabei zeigten sich keine Unterschiede zwischen den Probanden, die tatsächlich Glucosamin erhalten hatten und den Probanden, die lediglich das Placebo bekamen.

Positive Wirkung der Nahrungsergänzungsmittel konnte nicht nachgewiesen werden

In beiden Gruppen hatte sich bei rund 10 Prozent der Teilnehmer der Knieschaden etwas verbessert, bei 18 Prozent dagegen verschlechtert. Beim größten Teil - ingesamt 70 Prozent - waren dagegen keine Veränderungen festgestellt worden. Die Forscher kamen daher zu dem Schluss dass sich glucosaminhaltige Nahrungsergänzungsmittel absolut nicht lohnen.