Wenn die Haut wieder einmal juckt: Ein Molekül im Rückenmark ist schuld

Von Nicole Freialdenhoven
31. Mai 2013

Eines der großen Rätsel der Menschheit ist der Juckreiz. Urplötzlich beginnt es irgendwo am Körper zu jucken und der Mensch beginnt sich zu kratzen. Zwar sind die Gründe für den Juckreiz - beispielsweise allergische Reaktionen oder eine Erkrankung der inneren Organe - heute zwar häufig leicht zu finden, doch was konkret den Juckreiz auslöst, lag bislang noch im Dunkeln. Nun kamen US-Wissenschafter des National Institutes of Health dem Rätsel auf die Spur.

Sie fanden bei Experimenten mit Mäusen ein bestimmtes Molekül mit dem Namen Nppb, das sich in einer Nervenzelle des Rückenmarks festsetzt. Wurde den Mäusen das Nppb-Molekül oder die Nervenzelle, in dem es sich festgesetzt hatte, entfernt, hörten sie auf sich zu kratzen. Das Nppb-Molekül gehört zu den chemischen Botenstoffen, die Nervenzellen untereinander austauschen um Signale zu übermitteln.

Auch wenn sich die Forschungsergebnisse von den Mäusen auf Menschen übertragen lassen, liegt noch viel Arbeit vor den Forschern: Das Nppb-Molekül tritt auch in den inneren Organen wie den Nieren und im Herzen auf - würde es durch Medikamente kontrolliert werden, könnte dies zu schweren Schäden an den Organen führen. Bis dahin bleibt den Menschen nur eins: Weiter kratzen.