Unterversorgung für Menschen mit Juckreiz

Nur etwa die Hälfte aller Menschen mit chronischem Juckreiz lässt diesen ärztlich behandeln

Von Cornelia Scherpe
27. September 2010

Mediziner schlagen Alarm. Menschen, die an schwerem chronischem Juckreiz leiden, sind hierzulande nicht ausreichend versorgt. Dies liegt daran, dass dieses Krankheitsbild noch immer unterschätzt wird.

Mögliche Erkrankungen, die mit Juckreiz einhergehen

Juckreiz sollte allerdings spätestens dann einem Arzt vorgestellt werden, wenn er länger als sechs Wochen bleibt, denn ab dann gilt er als chronisch und behandlungsbedürftig. Auch wenn das Jucken mehr störend als schmerzend ist, kann es das Anzeichen für verschiedene und auch sehr ernste Krankheiten sein.

Neben Neurodermitis fallen darunter Dinge wie Nervenstörungen, oder gar Tumoren. Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten können sich durch dieses Symptom zeigen.

Chronischer Juckreiz wird zu selten behandelt

Doch laut einer Studie des letzten Jahres gehen etwa 50 Prozent aller Menschen mit chronischem Juckreiz nicht zum Arzt, nur etwa sechs Prozent sind umfassend untersucht und versorgt. Diese Zahl ist höchst bedenklich. Die Studie zeigt zudem, dass etwa 17 Prozent der Berufstätigen in Deutschland darunter leiden und beim Arzt sein sollten. Etwa vier Prozent der Berufstätigen leidet extrem unter dem Krankheitsbild.

Wer länger als sechs Wochen das Jucken spürt, so der Aufruf der Ärzte, sollte sich dem Hausarzt vorstellen.