Betrug bei der Bridge-WM der Senioren? - Deutsche sollen sich zum Titel gehustet haben

Von Ingo Krüger
15. April 2014

Bridge ist ein komplexes Kartenspiel für genau vier Personen. Regeln zu Benimm und Etikette sind gerade auf internationalen Wettkämpfen von großer Bedeutung. Gegen diese sollen die deutschen Bridge-Asse Enscho Wladow (71) und Michael Elinescu (61) bei der Senioren-WM auf Bali verstoßen haben.

Schon vor dem Finale, das sie mit 172:161 gegen die USA gewannen, fielen sie mit chronischem Husten auf. So sollen sich die beiden unerlaubterweise verständigt haben. Die Konkurrenz legte schon nach dem Viertelfinale Protest ein.

Nach Verweigerung des Erscheinens vor Gericht wurde das Duo gesperrt

Vier Monate nach dem Turnier erhielten die als "German Doctors" bekannten Spieler Post von der Disziplinarkommission des Weltverbandes World Bridge Federation (WBF). Wegen Betrugsverdachts sollten sie am 21. März in Dallas (Texas) vor Gericht erscheinen. Dies lehnten Wladow und Elinescu ab. Die WBF sperrte sie daraufhin als Duo lebenslang für alle großen Turniere, mit anderen Partnern sollen die Deutschen erst wieder in zehn Jahren international antreten dürfen.

Wladow erklärte, dass er an Asthma leide. Er sei sogar als "Huster" bekannt. Die WBF wertete jedoch auch andere Wettkämpfe aus und kam dabei zu dem Schluss, dass sie auch dort nach dem gleichen Code-Muster wie bei der WM gehustet hätten. Der Vorfall sei eine Katastrophe für den Bridge-Sport, äußerte der Präsident des Deutschen Bridge Verbands (DBV) Ulrich Wenning. Wie die Angelegenheit ausgeht, ist noch völlig offen: Die beiden vermeintlichen Betrüger wollen das Urteil nicht hinnehmen.