Verborgener Hunger - Wenn dem Essen die Nährstoffe fehlen

Fehlende Vitamine und Nährstoffe im Essen sind längst kein Problem der dritten Welt mehr

Von Nicole Freialdenhoven
22. Januar 2013

Insgesamt 2,5 Milliarden Menschen auf der Welt sind vom sogenannten verborgenen Hunger betroffen: Obwohl sie sich jeden Tag satt essen können, fehlen ihnen wichtige Nährstoffe.

Kein Problem der dritten Welt

Auf dieses Problem macht nun Konrad Biesalski, Managing Director des Food Security Center der Universität Hohenheim mit einer Buchveröffentlichung aufmerksam. Unter dem Titel "Der verborgene Hunger: Satt sein ist nicht genug" weist er darauf hin, dass Mangelernährung kein Problem der dritten Welt ist: Auch in den Industrienationen gibt es Menschen, die sich nicht gesund ernähren können.

Der Ernährungswissenschaftler Biesalski verweist beispielsweise auf die USA und auf Großbritannien, wo alleinerziehende Mütter und Senioren mit kleiner Rente häufig auf einfachste Nahrungsmittel zurückgreifen müssen, um über die Runden zu kommen. In Folge dessen leiden sie unter einer chronischen Unterversorgung mit wichtigen Vitaminen und Nährstoffen.

Kongress über verborgenen Hunger

Auch Kinder sind häufig betroffen. Ein Teil von ihnen wird schon mangelernährt geboren, weil die Mutter keine Möglichkeit hatte, sich gesund und ausgewogen zu ernähren.

Das Problem betrifft auch Deutschland, wo bis zu 16 Millionen Menschen als arm gelten. Bislang wird jedoch noch kaum über die Auswirkungen von nährstoffarmer Nahrung gesprochen, so Biesalski. Der erste internationale Kongress über verborgenen Hunger, der vom 6. bis 9.März an der Universität Hohenheim stattfinden wird, soll nun für mehr Aufmerksamkeit sorgen.