Hungergefühle lassen sich mit Hilfe des Gedächtnisses beeinflussen

Von Alexander Kirschbaum
12. Dezember 2012

Britische Forscher haben herausgefunden, dass die Erinnerung an ein vermeintlich opulentes Mahl das Sättigungsgefühl von Menschen beeinflusst. In der Studie zeigten die Forscher je 50 Menschen eine kleine Portion Suppe und je 50 Menschen eine große Portion Suppe. Danach splitteten die Forscher die beiden Gruppen ohne Wissen der Teilnehmer noch einmal in je 25 Personen auf. Die ersten beiden Gruppen erhielten danach exakt die Menge Suppe, die sie vorher gesehen hatten. Die anderen beiden Gruppen erhielten entweder eine kleinere oder eine größere Portion Suppe.

Kurz nachdem die Teilnehmer ihre Suppe verzehrt hatten, fühlten sich diejenigen mit einer größeren Portion erwartungsgemäß gesättigter. Doch verblüffenderweise änderte sich die Wahrnehmung der Probanden nach etwa zwei Stunden. Dann entsprach das Hungergefühl nicht mehr der tatsächlich verspeisten Menge Suppe, sondern war abhängig von der Erinnerung an das Mahl. Probanden, die weniger Suppe gegessen hatten, fühlten sich aufgrund ihrer Erinnerung an eine große Portion dennoch satt.