Appetitanreger Ghrelin: Wie ein Hormon für Hungergefühle sorgt

Von Nicole Freialdenhoven
12. September 2012

Wenn wieder einmal der Magen knurrt, könnte das Hormon Ghrelin daran schuld sein: Zu dieser Erkenntniss kamen Forscher der MedUni Wien, die nachweisen konnen, das Ghrelin im Magen-Darm-Trakt bei Menschen mit unterschiedlichem Gewicht auch unterschiedlich reguliert wird. Bislang gingen Forscher davon aus, dass das Hungergefühl vom Gehirn gesteuert wird, genauer gesagt von der Großhirnrinde und dem Hypothalamus.

Die Wiener Forscher um Anton Luger wollen nun weiter daran forschen, wie das Hormon Ghrelin Einfluss auf das Gehirn nimmt und damit auch das Hungergefühl der Menschen steuert. Sie hoffen, dass sie dadurch Substanzen einsetzen können, die bei übergewichtigen Menschen so auf das Ghrelin einwirken, das ihr Hungergefühl verringert wird und sie entsprechend weniger essen.

Doch auch die Umkehrung könnte erfolgsversprechend sein: Bei Menschen, die zu wenig essen, beispielsweise ältere Menschen oder schwer kranke Menschen, könnte auf das Ghrelin eingewirkt werden, um mehr Appetit zu erzeugen und diese Menschen zu mehr Essen anzuregen.

Weitere Ergebnisse wollen die österreichischen Forscher in Kürze beim 15.Kongress der European Neuroendocrine Association in Wien präsentieren.