Scharfer Blick mit hungrigem Magen

Hunger schärft den Blick für Wörter, die sich auf Essen beziehen

Von Max Staender
9. März 2012

Eine Gruppe von Psychologen der Universität Nice Sophia-Antipolis in Frankreich hat Erstaunliches herausgefunden. Wörter, die mit Essen zu tun haben, können Menschen mit hungrigem Magen anscheinend schneller sowie besser erkennen als satte Personen.

An der Studie nahmen 42 Studenten teil, wobei diese aufgeteilt wurden. Der einen Hälfte wurde mitgeteilt, dass sie zehn Minuten später wieder kommen sollten, sodass sie zu Beginn des Tests hungrig waren. Dem Rest der Studenten wurde vorgegaukelt, dass sich der Test verzögern wird und sie doch schon einmal Mittagessen sollten.

Essensspezifische Wörter mit Hunger besser erkannt

Anschließend mussten die Probanden auf einen PC-Bildschirm schauen, wo aufeinander folgend für drei hunderstel Sekunden eines von insgesamt 80 Wörtern zu sehen war. Neben einer kleinen Schriftgröße ist natürlich auch die Zeit viel zu kurz, um das entsprechende Wort gut lesen zu können.

Die Studenten mussten nach jedem eingeblendetem Wort mitteilen, ob es sich um ein essensneutrales oder essensspezifisches Wort gehandelt hat. Nach der Auswertung der Ergebnisse stand eindeutig fest, dass die hungrigen Studenten die essensspezifischen Wörter besser und deutlicher erkannt haben als die andere Gruppe. Somit ist der Unterschied nicht ein Produkt von gewissen Gehirnprozessen, sondern liegt schon in der Wahrnehmung.