Hunger macht gierig - nicht nur auf Lebensmittel

Laut einer US-Studie erhöht Hunger die Kauflust

Von Dörte Rösler
23. Februar 2015

Mit dem Hunger steigt der Wunsch nach Essbarem. Wie eine amerikanische Studie zeigt, gieren Hungrige aber auch stärker nach Nicht-Nahrungsmitteln. Offenbar startet mit dem Hungergefühl ein instinktives Verhaltensprogramm: ich will haben!

Hungrige Kandidaten erkennen öfter Begriffe, die mit Kauflust zutun haben

Für ihre Untersuchung wählten die Forscher der University of Minnesota zunächst 339 Freiwillige aus. Vor den Tests mussten diese jeweils auf einer Skala von eins bis zehn angeben, wie viel Appetit sie hatten. Dann folgten unterschiedliche Experimente, etwa ein Sprachspiel, bei dem die Teilnehmer echte Wörter von Nicht-Wörtern unterscheiden mussten.

Je hungriger die Kandidaten waren, desto häufiger erkannten sie dabei Begriffe aus dem Reich des Essens. Aber auch die Begriffe, die mit Kauflust und Gewinnen zu tun hatten, fielen den Probanden öfter ins Auge.

Auch Nicht-Essbares ist bei Hunger attraktiver

In einem zweiten Test mussten die Studienteilnehmer die Attraktivität verschiedener Gegenstände und Lebensmittel bewerten. Fazit: Wer hungrig war, fand nicht nur Essbares besser, sondern gab auch Objekten wie einer kabellosen Computermaus mehr Punkte.

Im dritten Schritt stellten sich die Forscher im Supermarkt an die Kasse und baten die Kunden um ihre Einkaufsquittungen. Wer seinen Bon zur Auswertung aushändigte, musste auch angeben, wie hungrig er grade war. Fazit: Hungrige hatten nicht nur mehr Lebensmittel eingekauft, in ihrem Wagen befanden sich auch deutlich mehr andere Produkte.