Operation nach einer Hüftfraktur: Dank Lokalanästhetika sterben weniger Patienten

Von Cornelia Scherpe
21. Juni 2013

Durch Krankheiten oder durch Unfälle kann es nötig werden, dass ein Mensch an der Hüfte operiert wird. Bei einem solchen Eingriff wird der Patient in eine Vollnarkose versetzt und wacht nach der OP langsam wieder auf. Da dann die Schmerzen einsetzen, muss er oft starke Schmerzmedikamente nehmen und sich eine relativ lange Zeit schonen.

Es gibt jedoch auch Ärzte, die nach der Op noch einmal mit Lokalanästhetika arbeiten. Das bedeutet, dass der Patient nach dem Eingriff eine örtliche Betäubung bekommt. Wacht er aus der Narkose auf, braucht er nicht sofort Schmerzmittel, da die behandelte Stelle noch eine ganze Zeit taub ist.

Diese eher unkonventionelle Methode hat sich in einer Studie als die deutlich überlegene herausgestellt. Die Forscher fanden heraus, dass durch diese Herangehensweise die Sterblichkeit nach der Operation messbar gesenkt werden kann.

Durchgeführt wurde die britische Studie mit 400 Patienten, die alle an der Hüfte hatten operiert werden müssen. Das durchschnittliche Alter der Betroffenen lag bereits bei 80 Jahren. 80 Patienten wurden normal operiert und bekamen nach dem Aufwachen Schmerzmittel. Die übrigen 320 Probanden erhielten statt diesen Medikamenten noch eine lokale Anästhesie. Es zeigte sich, dass es der zweiten Gruppe viel besser erging. Im Schnitt konnten diese Patienten bereits nach 9,3 Tagen das Krankenhaus verlasen, während man in der ersten Gruppe durchschnittlich zwölf Tage bis zur Entlassung warten musste.

Die Sterblichkeit war zudem bei der Schmerzmittelgruppe leider deutlich erhöht. Die Forscher führen das erhöhte Sterberisiko der ersten Gruppe vor allen Dingen auf den Fakt zurück, dass Schmerzmedikamente immer ein gewisses Risiko mit sich bringen. Gerade bei älteren Patienten können sie die Gefahr eines verfrühten Todes erhöhen.