Laute MP3-Musik schadet dem Ohr bereits nach wenigen Minuten

Von Cornelia Scherpe
20. November 2012

Es gibt wohl kaum jemanden, der nicht schon einmal einen anderen Fahrgast in der Bahn oder einen Passanten auf der Straße mit Kopfhörern gesehen hat. In ihre Musik versunken haben diese Menschen so einen mobilen Zeitvertreib. Doch die ständigen Geräusche direkt im Gehörgang können auch gefährlich werden, darauf weisen HNO-Ärzte immer wieder hin.

Eine Studie zeigt nun, dass bereits kurzes Hören zu ernsten Hörschaden führen kann. Wer die Musik via MP3-Player direkt im Ohr hat, bekommt bereits nach wenigen Minuten einen dauerhaften Schaden.

Grund ist, dass vor allem Dingen in öffentlichen Verkehrsmitteln die Umgebungslautstärke schnell auf bis zu 90 Dezibel steigen kann. Damit man die eigene Musik überhaupt noch hört, muss man entsprechend dagegen halten, sodass man das eigene Gerät auf 100 dB und mehr dreht.

Die Studie zeigte, dass bereits 126,5 dB reichten, um dem Ohr in nur 2,5 Minuten zu schaden. Dies gelang den Forschern mit einem Lied aus dem Genre des Hip-Hop, da hier der Schalldruck am intensivsten wirkte. Die benutzten Kopfhörer waren sogenannte "intra-auralem Hörer", also Hörer, die direkt in den Gehörgang gesteckt werden.

Doch auch mit Earbuds (kleinen Kopfhörern, die an den äußeren Rand des Gehörgangs kommen) richtet man schon nach fünf Minuten erste Schäden an.

Am längsten ungefährlich waren die 126,5 dB bei Muschelkopfhörern gewesen. Hier ging das Hören immerhin 30 Minuten gut. Da die meisten Menschen aber oft mehr als eine halbe Stunde mit der MP3-Musik durch die Stadt laufen und fahren, ist die Gefahr im Grunde für alle da.