Wie unterscheidet man selbst einen Bandscheibenvorfall von einem Hexenschuss?

Von Cornelia Scherpe
27. August 2013

Statistisch gesehen erleiden 80 Prozent aller Menschen irgendwann im Laufe ihres Lebens einmal einen sogenannten Hexenschuss. Der Arzt nennt diesen "akute Lumbalgie" und kann die Betroffenen beruhigen: Der Schmerz ist zwar heftig, doch er vergeht nach wenigen Tagen und es bleiben keine Schäden zurück. Anders liegt die Sache bei einem Bandscheibenvorfall, denn hier kann eine bleibende Beschädigung die Beweglichkeit auf Dauer einschränken.

Doch wie soll man als Laie die beiden Dinge auseinander halten? Zwar stimmt es, dass sowohl beim Hexenschuss als auch beim Bandscheibenvorfall heftige Schmerzen im Rücken auftreten, dennoch gibt es ein klares Kriterium zur Unterscheidung: Bandscheibenvorfälle bauen sich langsam auf. Der Betroffene hatte also bereits längere Zeit Probleme und der Schmerz wurde immer schlimmer. Beim Hexenschuss dagegen ist der Rücken vorher völlig unauffällig gewesen und bei einer einfachen Bewegung schießt der Schmerz plötzlich in den Rücken.

Zudem haben Patienten mit einem Bandscheibenvorfall meist nicht nur Schmerzen, sondern es entwickelt sich auch ein Taubheitsgefühl in einem Bein. Grund hierfür sind die auf Dauer eingeklemmten Nerven. Zwar quetscht man sich auch bei einem Hexenschuss meist einen Nerv, doch der ansonsten gesunde Rücken kann sich selbst wieder in die richtige Position bringen und der Nerv wird befreit.

Daher haben manche mit Hexenschuss sogar nur wenige Stunden die akuten Beschwerden. Eine schnelle Lösung des Problems gelingt bei ihnen auch durch Wärme, denn beim Verdrehen des Rückens spannen sich automatisch die Muskeln an und verkrampfen sich plötzlich. Warme Kompressen oder ein warmes Bad lösen das Problem. So einfach ist es bei einem Bandscheibenvorfall leider nicht.