Ein globales Problem für alle Ärzte - das Vorhofflimmern

Vorhoffflimmern scheint nicht von Klima oder allgemeiner medizinischer Versorgung abhängig zu sein

Von Cornelia Scherpe
3. September 2012

Eine aktuelle Analyse zeigt, wie ernst es um das Herz vieler Menschen steht. Insgesamt wurden Daten aus 47 Staaten erhoben und es zeigte sich, dass Vorhofflimmern längst zu einem globalen Problem geworden ist.

Das Dramatische ist aber nicht nur die steigende Zahl der Erkrankten, sondern auch die Sterberate. Nach der Diagnose verstirbt einer von zehn Patienten noch innerhalb des ersten Jahres.

Lebensumfeld hat Einfluss auf die Überlebenszeit mit Vorhofflimmern

In die Studie einbezogen wurden insgesamt genau 15.340 Patienten. Dabei achtete man auf eine gute Verteilung der Länder, damit westliche und östliche Teile Europas genauso vertreten waren wie Regionen aus dem Mittleren Osten, Afrika und Indien.

Ebenfalls mit dabei war Südostasien und Nord- und Südamerika. Vorhofflimmern scheint ein globales Problem zu sein, das nicht von Klima, Kultur oder allgemeiner medizinischer Versorgung abhängig ist.

Das Lebensumfeld der betreffenden Person hat zwar keinen Einfluss auf das Auftreten des Leidens, wohl aber auf die nun folgende Überlebenszeit. Die 1-Jahres-Mortalität war im Westen von Europa und in den USA am geringsten und in Afrika und Südamerika am größten.

Unterscheidung zwischen Vorhofflimmern als primäre oder sekundäre Diagnose

Dies führen die Studienerheber klar auf die Versorgungssituation vor Ort zurück. Die Studie unterschied noch, ob das Vorhofflimmern als primäre oder als sekundäre Diagnose gestellt wurde. War sie die Haupterkrankung, so starben beispielsweise in den USA innerhalb des ersten Jahres vier Prozent der Patienten.

Handelte es sich um eine Folgeerkrankung, so starben 16 Prozent der Menschen. In Afrika dagegen starben schon zwölf Prozent, wenn es sich um die primäre Diagnose handelte und 22 Prozent bei Vorhofflimmern als Folgeerkrankung.