Orofazialer Schmerz wird kaum beachtet: Kampagne will für mehr Aufmerksamkeit sorgen

Von Nicole Freialdenhoven
16. Oktober 2013

Zu Beginn des "European Year Against Pain 2013-2014" will die Europäische Schmerzgesellschaft um mehr Aufmerksamkeit für sogenannte orofaziale Schmerzen werben: Chronische Mund- und Gesichtsschmerzen, von denen rund sieben Prozent der Bevölkerung betroffen sind.

Schmerzattacken können von verschiedenen Reizen ausgelöst werden

Dabei handelt es sich um Schmerzformen wie den Clusterkopfschmerz, ein Mundbrennen oder die sogenannte Trigeminusneuralgie, bei der blitzartige starke Schmerzen auf einer Seite des Gesichts auftreten, die häufig schon nach wenigen Sekunden wieder abklingen. Dabei drückt eine Arterie an der Stelle auf den Gesichtsnerv (N.trigeminalis), wo er in den Hirnstamm eintritt. Die Schmerzattacken können von allen möglichen Reizen ausgelöst werden, zum Beispiel vom Essen, Zähneputzen, Sprechen oder sogar wenn kalter Wind ins Gesicht bläst.

Ein weiteres Phänomen der orofazialen Schmerzen ist der "anhaltende idiopathische Gesichtsschmerz", auch atypischer Gesichtsschmerz genannt. Dabei zieht sich ein Dauerschmerz durch einen Teil oder durch das ganze Gesicht und geht häufig mit weiteren Schmerzen im Rücken oder mit dem Reizdarmsyndrom einher.

Vor allem junge Menschen betroffen

Der Clusterkopfschmerz tritt vor allem bei jungen Menschen häufig auf und äußert sich in einseitigen heftigen Kopfschmerzen im Bereich der Augen und Schläfen. Er ist nicht mit der Migräne zu verwechseln, die sich auch in anderen Bereichen des Kopfes bemerkbar machen kann.