Den Geruchssinn bei Patienten wieder herstellen

Nach einem Tierversuch mit Ratten haben Forscher Hoffnung, dass ein Wiedererlernen des Geruchssinns möglich sein könnte

Von Cornelia Scherpe
1. Dezember 2011

Verschiedene Krankheiten wie Schizophrenie oder Parkinson können dazu führen, dass ein Mensch seinen Geruchssinn verliert. Dieser Verlust ist aber eventuell nicht von Dauer, wie eine neue Studie nun in den Raum stellt.

Durch ein gezieltes Training sei es möglich, den Geruchssinn neu zu erlernen. Das Experiment wurde aber bisher nur mit Ratten durchgeführt. Diese wurden während sie Durst hatten ganz verschiedenen Gerüchen ausgesetzt.

Ratten sollen verschiedene Geruchsmischungen erkennen

Man bohrte Löcher in den Käfig und ließ dadurch Gerüche hineinströmen. Diese waren in einem Fall eine Mischung aus ganz verschiedenen

und in einem anderen Fall mischte man unter neun dieser Gerüche einen Zusatzgeruch. In einem dritten Fall beließ man es bei nur neun Gerüchen. Man belohnte die Tiere mit Wasser, wenn sie erfolgreich immer dieselbe Mischung wiedererkannten.

Was geschah nun? Die Tiere waren außerordentlich gut darin, zu erkennen, wenn sich eine Zusammensetzung änderte, sie scheiterten aber meist, wenn bei Option drei einfach nur einer der Stoffe weggelassen wurde.

Forscher hoffen auf mögliche Stimulierung der Nerven, um den Geruchssinn zu schärfen

Im Gehirn der Tiere wurden dann Elektroden eingesetzt, die zeigten, dass beim Erkennen neuer Geruchmixturen ein anderes Hirnareal aktiv war, als beim Wiedererkennen von etwas Vertrautem. Ein konzentriertes Training im Anschluss bewirkte aber, dass die Tiere später auch auf fehlende Gerüche besser reagierten. Daraufhin erhöhte sich bei ihnen die Aktivität im olfaktorischen Kortex.

Die Forscher schließen daraus, dass dies der Sitz des Geruchsinnes ist und das man die Nerven entsprechend stimulieren kann, sodass der Sinn extrem geschärft wird. Für Menschen mit verlorenen Geruchssinn heißt dies auch, dass der Sinn eventuell wieder erlernt werden kann.