Wenn der Geruchssinn fehlt - Ursachen für Anosmie

Von Thorsten Hoborn
15. Januar 2010

Unter Anosmie bezeichnet man das vollständige Fehlen oder den Verlust des Geruchssinns. Etwa fünf Prozent der Deutschen leidet unter dieser Störung, die bereits durch eine banale Erkältung hervorgerufen werden kann. Einer unter 8000 Menschen, vorwiegend Frauen, leidet an angeborener Anosmie.

Die Krankheit gilt bisher als unheilbar, nur im Fall von Polypen kann der Defekt operativ behoben werden.

Weitere Ursachen für das Fehlen des Geruchssinns können Virusinfektionen, chronische Entzündungen, Allergien oder eine krumm gewachsene Nasenscheidewand sein. Oft verlieren die rund 30 Millionen Riechzellen auch durch ein Schädel-Hirn-Trauma ihre Funktion. Medikamente, Hirntumore und Depressionen können ebenfalls zu Anosmie führen, unter welcher nahezu alle Alzheimer- und Parkinson-Patienten, sowie 50 Prozent aller über 80-Jährigen leiden.

An einer etwas anderen Heilungsmethode wird an der HNO-Uniklinik in Köln gearbeitet. In Trainings-Sitzungen riechen Patienten täglich 15 Minuten lang an extremen Düften. Sie sollen so auf Dauer die Sensibilität für ihren Geruchssinn verbessern und wiedererlangen.