Wenn der Geruchssinn verschwindet - Gründe für die Anosmie und mögliche Therapieformen

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
10. Februar 2014

Den frisch aufgebrühten Kaffee zu riechen oder den Regen, der gerade gefallen ist, das sind Kleinigkeiten, die einem den Tag trotzdem schöner machen können. Für die meisten Menschen ist es selbstverständlich, riechen zu können. Bei einigen jedoch fehlt der Geruchssinn, dann spricht man von der so genannten Anosmie.

Mögliche Gründe

Im Laufe unseres Lebens verlieren wir mehr Riechzellen, als wir neue dazu erhalten. So kommt es, dass besonders ältere Menschen nicht mehr so gut bis gar nicht mehr riechen können. Wenn es sich um eine nur noch sehr schwach ausgeprägte Riechfähigkeit handelt, spricht man von Hyposmie. Doch auch jüngere Menschen kann der Verlust des Geruchssinns betreffen.

Dabei kann dieser verschiedene Ursachen haben. Die Schleimhäute und Riechzellen können beispielsweise durch eine starke Erkältung beschädigt werden. Doch auch durch chemische Stoffe, beispielsweise in Medikamenten, kann es zu Problemen führen. Nikotinkonsum ist ein weiterer Grund, weshalb es mit der Zeit zu einem verminderten Riechvermögen kommt.

Weiterhin gibt es Ursachen, die im Gehirn zu finden sind. So kann es sein, dass beispielsweise ein Schädel-Hirn-Trauma, etwa durch einen schweren Sturz, das Riechzentrum beschädigt.

Diagnose und Therapie

Für die Diagnose einer Anosmie wird ein Hals-Nasen-Ohrenarzt hinzugezogen. Dieser führt eine Nasenspiegelung, auch Rhinoskopie genannt, durch. Anschließend stellt er mit einem Endoskop mögliche Veränderungen an der Schleimhaut fest und beim Riechtest muss der Patient bestimmte Gerüche erkennen können.

Die Behandlung hängt von der entsprechenden Ursache ab. In einigen Fällen kann eine Operation - zum Beispiel zur Polypenentfernung oder Begradigung der Nasenscheidewände helfen, manchmal wird auch mit Antibiotika oder Kortikosteroiden gearbeitet. Auch gibt es verschiedene Riechtrainings, die bei manchen Menschen den Geruchssinn wieder zurückholen können.