Ein Antikörper mit Mehrfachwirkung: "Ustekinumab" gegen Schuppenflechte hilft auch bei Arthritis

Von Cornelia Scherpe
24. Juni 2013

Menschen mit Schuppenflechte haben oft stark unter ihrer Krankheit zu leiden. Je nachdem wie schwer die Hautreizungen ausfallen, kann auch eine aggressivere Therapie notwendig werden. Seit 2009 ist in diesem Zusammenhang der Antikörper "Ustekinumab" auf dem Markt. Er soll vor allen Dingen Patienten mit Plaque-Psoriasis, einer Form der Schuppenflechte, helfen.

Die PSUMMIT-Studie hat nun aber eine interessante Entdeckung gemacht. Demnach kann der Antikörper nicht nur bei Schuppenflechte helfen, sondern offenbar auch bei Arthritis. Die Gelenkbeschwerden dieser Menschen nehmen unter der Einnahme des entsprechenden Medikaments ab und es steigert sich die Lebensqualität merklich.

Die Studie hatte in insgesamt 14 Ländern und an insgesamt 104 Gesundheitszentren stattgefunden. Auch Deutschland war involviert, denn 615 Patienten hierzulande nahmen teil. Insgesamt hatte man drei Gruppen gebildet. Nummer 1 bekam Ustekinumab in einer Dosis von 45 mg und Nummer 2 den Antikörper mit 90 mg. Zudem gab es eine Placebogruppe. Nach der ersten Anwendung wartete man vier Wochen und gab dann erneut die gleichen Dosierungen. Danach fand die weitere Vergabe aller zwölf Wochen statt.

Patienten, die keine Besserung bemerkten, konnten den Arzt nach 16 Wochen fragen, in welcher Gruppe sie sind. Teilnehmer der Placebo-Gruppe durften dann 45 mg Ustekinumab bekommen und die Teilnehmer, die schon diese Dosis bekamen, konnten in die Gruppe mit 90 mg wechseln. Mehr als diese Maximaldosis durfte aber keiner bekommen.

Wer das Medikament bekommen hatte, dessen Beschwerden besserten sich in den 24 Wochen der Studie messbar. Festgelegt wurde der Erfolg auf einer Arthritis-Messskala. Erfolge verspürten 22,8 Prozent der Schein-Behandelten, aber ganze 42,4 Prozent jener, die 45 mg Ustekinumab erhalten hatten. Wer 90 mg bekommen hatte, der verspürte die Verbesserung sogar in 49,5 Prozent der Fälle. Für die Forscher schließt dieses Ergebnis einen Zufall aus.