Ursache für Gelenkschmerzen: Schnelltest kann Verdacht auf Infektionen überprüfen

Neu entwickelter Test erleichtert schnell und schonend die Diagnose bei Gelenkschmerzen

Von Cornelia Scherpe
17. April 2015

Kommt ein Patient mit Gelenkbeschwerden zum Arzt, muss der Mediziner zunächst von zwei wahrscheinlichen Ursachen ausgehen: Entweder handelt es sich um Schmerzen aufgrund von Abnutzungserscheinungen (Arthrose), oder es ist eine Entzündung innerhalb des Gelenks vorhanden. Handelt es sich um eine Infektion, muss vergleichsweise schnell gehandelt werden, da der Infekt sich sonst im Gewebe ausbreiten kann.

Unkomplizierter Schnelltest

Bisher ist es aber eher schwierig, eine Infektion innerhalb von Gelenken zu diagnostizieren. Der normale Hausarzt kann dies nicht tun, sondern muss den Patienten ins Krankenhaus schicken. Dort wird in einer OP etwas Gewebe aus den Gelenk entnommen und im Labor untersucht. Die Auswertung dauert dabei mehrere Tage. All das soll ein neu entwickelter Test ändern.

Der Schnelltest funktioniert ähnlich wie ein Schwangerschaftstest. Der Arzt muss nur eine winzige Menge Gelenkflüssigkeit entnehmen und diese über den Teststreifen geben. Innerhalb weniger Minuten kann man anhand des Streifens dann ablesen, ob eine Infektion vorhanden ist.

Schnelle und schonende Alternative

Aufgrund der einfachen Handhabung gehen die Entwickler davon aus, dass der Schnelltest auch in ambulante Arztpraxen Einzug hält. Für Mediziner und Patient gibt es dann erstmals eine schnelle und schonende Möglichkeit, eine Gelenkinfektion festzustellen, beziehungsweise diese auszuschließen.

Für den Patienten bedeutet das vor allen Dingen, dass unnötige Aufenthalte und Operationen im Krankenhaus wegfallen. Auch für das Gesundheitswesen dürfte dies eine Entlastung werden, da stationäre Abklärungen finanziell aufwendiger sind.

Noch keine Marktreife

Für den Markt freigegeben ist der neue Schnelltest für Gelenkentzündungen noch nicht. Derzeit wird seine Genauigkeit noch in Studien überprüft. Die Ergebnisse sind bisher jedoch sehr vielversprechend. Für Patienten der Zukunft könnte der Schnelltest daher zum Standard werden und maßgeschneiderte Therapien ermöglichen.