Kalte Finger und Eisfüße - Warum Frauen schneller frieren

Von Laura Busch
5. Dezember 2009

Dass Frauen schneller frieren ist kein subjektiver Eindruck, sondern wissenschaftlich belegt. Johannes Wagner ist Chefarzt der Abteilung für Endokrinologie an der Schlossklinik Abtsee in Laufen und kennt den Grund für diesen kleinen Unterschied: "Das liegt letztendlich an dem Punkt, der Männer und Frauen grundsätzlich unterscheidet: dem Hormonhaushalt".

Das weibliche Hormon Östrogen weitet die Blutgefäße, wodurch der Körper besser durchblutet wird. Gleichzeitig wird deswegen bei Frauen aber auch mehr Wärme an die Umgebung abgegeben. Ab einer Außentemperatur von 15 Grad oder weniger drosselt der weibliche Organismus deswegen die Durchblutung der Extremitäten.

Eher abstehende Körperteile wie Arme, Füße oder Ohren werden dann weniger versorgt als die wichtigeren, inneren Organe. Das System funktioniert genauso bei Männern, aber erst ab einer niedrigeren Außentemperatur. Der Grund liegt in der Fortpflanzung: Bei Kälte muss der weibliche Körper besonders die inneren Organe mit Wärme versorgen, um ein ungeborenes Kind schützen zu können.