Genetischer Defekt führt zu häufigen Fieberattacken

Wenn Kinder über sieben noch immer ständig Fieber haben, kann ein Gendefekt vorliegen

Von Cornelia Scherpe
24. November 2011

Grundsätzlich haben Kinder öfter Fieber als Erwachsene. Ärzte sagen daher, dass es unbedenklich ist, wenn Kinder bis zum Vorschulalter häufig Fieber haben. Bis zu zwölf Erkrankungen mit Fieber sind dann noch normal. Danach sollte die Zahl der Fieberschübe aber deutlich abnehmen.

Beim "Mittelmeerfieber" wehrt sich der Körper fälschlicherweise zu stark

Wer sieben Jahre oder älter ist, sollte nur noch bei schweren Infektionen Fieber zeigen. Ist dem jedoch nicht so und tritt Fieber weiterhin häufig auch bei wenig Grund auf, könnte ein Gendefekt vorliegen. Der Arzt spricht hierbei vom sogenannten "Mittelmeerfieber".

In den Genen der Betroffenen ist der Befehl verschlüsselt, auch schon auf wenige Erreger mit heftigem Fieber zu reagieren. Der Körper wehrt sich eindeutig zu stark. Diese Fehlleistung des Immunsystems kann auch Fieber verursachen, wenn gar kein Anlass besteht. Das defekte Gen aktiviert dann die Abwehrkräfte völlig grundlos.

Einen "Fieberkalender" zu führen, kann sinnvoll sein

Wer den Verdacht hat, das eigene Kind könnte von der genetischen Erkrankung betroffen sein, sollte den Kinderarzt darauf ansprechen. Es kann sinnvoll sein, zuhause einen "Fieberkalender" zu führen, in den eingetragen wird, wann das Kind Temperaturen über 38 Grad Celsius hat.