Eigene Gefühle steuern Empathie für Mitmenschen

Von Petra Schlagenhauf
14. Oktober 2013

Wenn es einer anderen Person körperlich oder seelisch schlecht geht, dann fühlen wir mit ihr und versuchen sie über ihren Schmerz hinwegzutrösten. Diese Fähigkeit wird als Empathie bezeichnet. Wie ein internationales Forscherteam im Rahmen einer Studie jetzt herausgefunden hat, wird die Empathiefähigkeit jedoch durch unsere eigenen Gefühle gesteuert und beeinflusst. Befinden wir uns emotional in einem ähnlichen Zustand, können wir uns leichter in das Gegenüber hineinfühlen und dessen Lage nachvollziehen.

In einem Experiment konfrontierten die Wissenschaftler die Teilnehmer zeitgleich mit einem visuellen und taktilen Reiz, die entweder Behagen oder Unbehagen bei den Testpersonen auslösen sollten. So wurde den Teilnehmern zum Beispiel ein Bild einer Schnecke gezeigt, während sie mit ihrer Hand Spielzeugschleim fühlten. In einem weiteren Test betrachteten die Testpersonen das Bild einer Katze und berührten dabei ein weiches Fell. Im Anschluss an diesen Test mussten die Teilnehmer die Gefühle ihres Gegenübers beurteilen.

Wurden beide Testpersonen mit den gleichen Reizen konfrontiert, fiel es ihnen besonders leicht sich in die anderen Teilnehmer hineinzuversetzen. Lediglich bei unterschiedlichen Reizen war die Empathie für die Testperson, die einem unbehaglichen Reiz ausgesetzt war, nicht mehr so groß wie davor. Die gleiche Entwicklung konnte auch festgestellt werden, wenn das Gegenüber einem positiven Reiz ausgesetzt war.