Stresssituationen bei Frau und Mann - das weibliche Geschlecht bleibt empathisch

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
28. April 2014

Ein Forscherteam hat sich gemeinsam mit Psychologen der Uni in Wien zusammengetan um herauszufinden, wie sich Stress auf die Empathie eines Menschen auswirkt. Diese beschreibt die Fähigkeit, sich gedanklich und emotional in andere Menschen hineinzuversetzen; ein wichtiger Aspekt, um ein Zusammenleben mit anderen möglich zu machen.

Dabei ging man davon aus, dass Personen, die unter Stress leiden, egozentrischer werden und Schwierigkeiten dabei entwickeln.

Unterschiede bei Frauen und Männern

Im Rahmen einer Studie wurden 40 Frauen und 40 Männer in einem Verhaltensexperiment untersucht und einer Stresssituation ausgesetzt. Währenddessen nahm man Messungen an Puls und der Ausschüttung des Hormons Cortisol vor, um eine Stressantwort des Körpers sicher zu stellen. Anschließend wurden Perspektivenübernahme und Empathie bei beiden Geschlechtern untersucht und miteinander verglichen.

Wie sich zeigte, waren die sozialen Fähigkeiten bei den Frauen deutlich stärker ausgeprägt als bei denn männlichen Probanden. Sie konnten die eigenen Gedanken und Gefühle besser von denen der anderen unterscheiden und waren somit deutlich einfühlsamer. Die Männer hingegen zeigten weniger Empathie und mehr Egozentrik.

Als Ursache für diese Unterschiede nennen die Forscher vor allen Dingen hormonelle Faktoren; so weisen Frauen einen höheren Anteil an Oxytocin auf, welches auch als Kuschelhormon bezeichnet wird und vor allem bei der Geburt eines Kindes eine große Bedeutung hat, sowie bei Sex.

Bereits in mehreren Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass dieses Hormon Einfluss auf das soziale Verhalten eines Menschen hat.