Studie: Die Fähigkeit, Mitgefühl zu empfinden, steigt in stressigen Situationen an

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
14. April 2014

Forscher der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Benjamin Franklin haben sich mit der Frage beschäftigt, inwieweit die Fähigkeit, Mitgefühl für andere Menschen zu entwickeln, in Stresssituationen beeinflusst wird. Der Grund für die Studie war die Tatsache, dass in der heutigen Zeit viele soziale Beziehungen unter Stress funktionieren müssen, gerade in der Berufswelt.

Bei der Untersuchung spielte das Stresshormon Cortisol eine große Rolle, da dieses bei Stress vermehrt ausgeschüttet wird. Dessen Wirkung erfolgt im Hirn über zwei Rezeptrotypen (MR und GR): durch die verstärkte Produktion kann sich beispielsweise das Erinnerungsvermögen verschlechtern.

Im Rahmen der Studie wurde nun eine Stimulation des MR-Rezeptors durchgeführt; Probanden bekamen den Wirkstoff Fludrocortison. Es zeigte sich, dass die Empathiefähigkeit bei diesen Personen deutlich verstärkt war. Für die Untersuchung mussten sie sich Bilder verschiedener Menschen ansehen. Das alleinige Erkennen der Emotionen dieser Menschen wurde durch die Fludrocortison-Einnahme jedoch nicht beeinflusst.