Glück ist nicht in allen Kulturkreisen wichtig

Von Katharina Cichosch
31. März 2014

In unseren Breitengraden kann man sich vor Glück kaum noch retten. Ein Ratgeber zum Glücklichsein jagt den nächsten, mancherorts soll das Glück gar als Unterrichtsfach auf dem Lehrplan stehen. Religionen und Sekten machen seit jeher ihr Geschäft mit dem Glück.

Glücksempfinden nicht überall das Höchste aller Gefühle

Doch es geht auch anders, denn nicht für alle Menschen, genauer gesagt, nicht für alle Kulturkreise ist persönliches Glücksempfinden das Höchste aller Gefühle. Ein Forscherteam der Victoria University im neuseeländischen Wellington hat sich dem Phänomen jetzt genauer gewidmet.

Abneigungen gegen Glück fanden die Wissenschaftler Moshen Joshanloo und Dan Weijers dabei vorrangig in nicht-westlichen Kulturkreisen. In manchen Teilen dieser Erde scheint man Glück regelrecht als sein Gegenteil, nämlich als Unglück wahrzunehmen. Wer persönliches Glück erlebt, so die Furcht, der könnte hierfür später doppelt vom Schicksal bestraft werden. Auch vorm Neid der anderen, der weniger Glücklichen, fürchtet man sich.

Ausleben von Glücksgefühlen in asiatischen Kulturen verpönt

Je nach Kulturkreis kommen unterschiedliche Erklärungsansätze in Frage, die sicherlich auch in Kombination miteinander wirken können. So spielt gerade in traditionell asiatischen Kulturen das Individuum gegenüber der Gemeinschaft eine deutlich untergeordnete Rolle. Dies zeigt sich nicht zuletzt auch im Ausleben von Glücksgefühlen. Lautes Jubeln, überhaupt expressive Gefühlsausdrücke sind in vielen asiatischen Kulturen nach wie vor verpönt.