Führt Stress zu mehr oder weniger Mitgefühl? Einfluss von Cortisol untersucht

Von Nicole Freialdenhoven
21. März 2014

Steht ein Mensch unter Stress, werden im Gehirn komplexe Reaktionen ausgelöst, zu denen auch die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol in der Nebennierenrinde gehört.

Auswirkungen von erhöhtem Stress auf das Mitgefühl

Ein erhöhter Cortisolspiegel führt beispielsweise dazu, dass sich das Erinnerungsvermögen verschlechtert - ein Effekt, den viele Menschen an sich selbst beobachten, wenn sie sich vor einer wichtigen Prüfung auf einmal an nichts mehr erinnern können. Auch führten Beobachtungen zu der Annahme, dass gestresste Menschen zu weniger Mitgefühl im Stande seien als andere.

Studie an Menschen mit Borderline-Syndrom

Um dieses Phänomen genauer zu untersuchen, führten Wissenschaftler der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Franklin eine Studie mit gesunden Teilnehmern und mit Teilnehmern, die unter dem Borderline-Syndrom litten, durch. Bei letzterem handelt es sich um eine Persönlichkeitsstörung, bei der Emotionen nur schlecht reguliert werden können und soziale Bindungen sehr instabil sind.

Therapeutischer Nutzen

Allen Teilnehmern wurde der Wirkstoff Fludrocortison verabreicht, der wie das Hormon Cortisol auf einen bestimmten Rezeptor im Gehirn einwirkt. Dabei stellten sie fest, dass das Fludrocortison bei allen Probanden dazu führte, dass mit Personen, die ihnen auf Abbildungen gezeigt wurden, mehr Mitgefühl gezeigt wurde. Sie hoffen nun, dass diese Ergebnisse in Zukunft auch therapeutisch nutzbar gemacht werden können.

Passend zum Thema