Tübinger Forscher entwickeln eine Pille gegen Reisedurchfall

Von Heidi Albrecht
6. November 2013

Eine Reise in tropische Regionen wird sehr oft von einer Durchfallerkrankung begleitet. Jeder zweite Urlauber aus den westlichen Industrienationen erleidet eine Reisediarrhö. Meist ist der Verlauf nicht sonderlich schwer, aber unangenehm. In seltenen Fällen jedoch ist der Urlauber bettlägrig und muss ärztlich behandelt werden.

In einer Studie konnten nun die Tropenmediziner Philipp Zanger und Peter Kremsner vom Universitätsklinikum Tübingen nachweisen, dass mit der Einnahme des nur lokal im Darm wirkenden Antibiotikum Rifaximin, das gefürchtete Reisediarrhörisiko halbiert werden kann. Die Einnahme zeigte zudem keine nennenswerten Nebenwirkungen.

Für die Forscher ist das ein Durchbruch. Vor allem Kurzreisenden, wie Managern oder auch Politikern kann dieses Medikament eine große Hilfe sein. Bevor es jedoch offiziell zugelassen wird, sind weitere Untersuchungen notwendig. Es muss nachgewiesen werden, dass das Antibiotikum nicht generell gegen Bakterien resistent macht, denn die im Darm befindlichen Bakterien müssen schließlich erhalten bleiben.